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Ghosting allein das Wort klingt schon unheimlich und rätselhaft. Doch was genau ist Ghosting, und warum passiert es gerade beim Online Dating so häufig? In diesem Artikel erkläre ich dir das Phänomen, warum Menschen dazu neigen, zu ghosten, und wie du damit am besten umgehen kannst, ohne die Fassung zu verlieren.
Stell dir vor, du lernst jemanden auf einer Dating App kennen, und es funkt sofort. Ihr schreibt euch tagelang Nachrichten, tauscht witzige GIFs aus, und vielleicht habt ihr sogar schon die erste Verabredung geplant. Und dann nichts. Kein „Guten Morgen“ mehr, keine lustigen Katzenvideos, nichts. Dein Flirt ist plötzlich so unsichtbar wie ein Geist in einem alten Schloss. Das ist Ghosting.
Ghosting beschreibt den plötzlichen und vollständigen Abbruch der Kommunikation, ohne eine Erklärung. Es ist, als ob die andere Person einfach vom Erdboden verschluckt wurde digital gesprochen, natürlich.
Beim Online Dating ist Ghosting besonders verbreitet. Warum? Weil die Hemmschwelle, jemanden einfach zu ignorieren, viel niedriger ist, wenn man ihn nur durch den Bildschirm kennt. Hier sind einige klassische Beispiele:
Warum also tun Leute das? Die Gründe sind vielfältig:
Angst vor Konfrontation
Viele Menschen ghosten, weil sie keine Lust haben, ein unangenehmes Gespräch zu führen. Ein einfaches „Ich habe das Interesse verloren“ wäre ehrlich, aber ehrlich kann auch unangenehm sein.
Überforderung
Manchmal ist das Interesse am Anfang da, aber sobald es ernster wird, bekommt die andere Person kalte Füße und zieht sich zurück – wortlos.
Interesse an jemand anderem
Das ist vielleicht die ungemütlichste Erklärung. Dein Schwarm hat einfach jemand anderen gefunden, der spannender ist. Brutal, aber wahr.
Ghosting fühlt sich für viele wie ein Schlag ins Gesicht an vor allem, wenn die Chemie vorher gestimmt hat. Die fehlende Erklärung lässt einen mit Fragen zurück: War es etwas, das ich gesagt habe? Bin ich zu langweilig? Ghosting Erfahrungen sind oft schwer zu verdauen, weil sie den Verstand auf Hochtouren bringen und uns zweifeln lassen.
Die Wahrheit ist: Ghosting ist selten persönlich gemeint, auch wenn es sich genau so anfühlt. Oft hat es mehr mit der Person zu tun, die ghostet, als mit der Person, die geghostet wird. Das hilft zwar im Moment nicht viel, macht es aber später leichter zu verstehen.
Zuerst einmal: Ruhig bleiben und tief durchatmen. Auch wenn es schwer ist, hier ein paar Tipps, wie du dich verhalten kannst, wenn du Ghosting erfahren hast:
Keine Panik, es liegt nicht an dir
Es mag wie ein Klischee klingen, aber oft liegt es wirklich nicht an dir. Wenn jemand ghostet, sagt das mehr über ihn aus als über dich.
Kein Drama machen
Eine Nachricht wie „Warum meldest du dich nicht mehr?“ ist verständlich, bringt dich aber selten weiter. Der Ghoster hat sich entschieden, und das sollte man respektieren – so schmerzhaft es auch ist.
Ablenkung hilft
Schreibe mit deinen Freunden, treffe dich mit ihnen, mache Sport oder schaue die Serie, die du schon immer anfangen wolltest. Ablenkung ist eine gute Taktik, um nicht in den Grübelmodus zu verfallen.
Hier sind zwei ausführliche Beispiele von Personen, die Ghosting erlebt haben und es geschafft haben, sich wieder zu fangen:
Anna, 28, Marketingmanagerin aus Berlin: „Paul und ich haben uns über eine Dating-App kennengelernt, und von Anfang an hatten wir diesen Funken. Unsere Nachrichten waren voller Humor, wir schickten uns gegenseitig Memes und tauschten kleine Geheimnisse aus. Ich wusste, dass er ein begeisterter Radfahrer war, und er wusste, dass ich heimlich Ukulele spiele. Das erste Treffen im Café am Rosenthaler Platz verlief perfekt wir lachten über unsere misslungenen ersten Dates und redeten stundenlang, bis die Sonne unterging. Danach schrieben wir weiter, und er schickte mir am nächsten Morgen sogar ein Foto von seinem Frühstück mit der Nachricht: ‚Frühstück ohne dich ist nur halb so süß.‘
Doch dann, nach ein paar Tagen, änderte sich alles. Meine Nachrichten blieben ungelesen, sein Profil war wie versteinert. Zuerst dachte ich, er sei einfach beschäftigt oder sein Handy sei kaputt. Aber als die Wochen vergingen, war klar, dass ich geghostet wurde. Der Schmerz und die Verwirrung waren real. Ich fragte mich tausend Mal, was ich falsch gemacht hatte. Nach einer Woche des Grübelns und der Selbstzweifel schnappte ich mir meine beste Freundin Lena und schlug vor, tanzen zu gehen. Wir landeten in einem kleinen Club, der unsere Lieblingsmusik spielte, und tanzten bis in die frühen Morgenstunden. Ich schwitzte den Frust heraus und fühlte mich am Ende erleichtert. Lena sagte zu mir: ‚Anna, wenn er nicht den Mut hat, Tschüss zu sagen, ist er es nicht wert.‘ Und sie hatte recht.“
Lukas, 34, Softwareentwickler aus München: „Ich hatte gerade eine anstrengende Projektphase hinter mir, als ich auf einer Dating-Plattform Caro kennenlernte. Sie war Illustratorin, liebte Jazz und hatte einen Hund namens Milo, von dem sie ständig schwärmte. Unsere Chats waren kreativ und voller Leben wir schickten uns Sprachnachrichten, in denen ich ihre Lacher hören konnte, und planten unser erstes Treffen in einem kleinen Jazzclub. Der Abend war magisch: Der Kontrabassist spielte unser Lieblingsstück, und wir teilten uns eine Flasche Rotwein, während wir über unsere Kindheitserinnerungen sprachen.
Nach dem zweiten Date, das ebenso vielversprechend war ein Spaziergang durch den Englischen Garten mit Milo, der uns immer wieder übermütig anbellte dachte ich, es ginge in Richtung einer echten Beziehung. Doch dann: Stille. Kein „Guten Morgen“, kein „Was machst du heute?“ nichts. Zuerst glaubte ich, sie hätte Stress, aber nachdem zwei Wochen ohne Antwort vergingen, wusste ich, dass ich geghostet wurde.
Ich erinnere mich an diesen einen Abend, als ich auf dem Sofa saß, mein Handy anstarrte und versuchte, den letzten Moment zu rekonstruieren, an dem alles noch normal war. Der Frust war da, und ich fühlte mich, als hätte ich etwas verloren, das noch nicht einmal richtig begonnen hatte. Doch ich wollte mir das nicht gefallen lassen. Ich nahm es als Herausforderung, meine Sichtweise zu ändern. Also schrieb ich Caro eine letzte Nachricht: ‚Hey, falls du irgendwann wieder auftauchst, Milo ist mir immer noch sympathisch.‘ Dann schaltete ich mein Handy aus und lud meine engsten Freunde zu einem Spieleabend ein. Wir lachten, machten uns gegenseitig fertig in Mario Kart, und ich erzählte meine „Spukgeschichte“ als lustige Anekdote. Es tat gut, den Schmerz in Lachen zu verwandeln, und es erinnerte mich daran, dass ich nicht der Einzige war, der so etwas erlebt hatte.“
So hart es auch klingt: Ghosting hat meist wenig mit der geghosteten Person zu tun. Es ist oft eine einfache Fluchtstrategie. Menschen, die ghosten, haben entweder keine Lust, Erklärungen abzugeben, oder sind schlichtweg emotional überfordert. Es fühlt sich wie ein Schlag ins Gesicht an, aber es ist meist ein Zeichen von Unsicherheit und emotionaler Unreife.
Das Wichtigste ist, dich nicht selbst zu hinterfragen und zu zerfleischen. Ghosting ist eine feige Methode, sich zurückzuziehen, und es sagt viel mehr über den Ghoster aus als über dich. Bleib dir selbst treu und behalte deinen Humor es gibt genügend Leute da draußen, die nicht einfach verschwinden.
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